Tags: Konsum, Weihnachten, Projekt
Autor/in: Caroline Breitfelder
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Manchmal frage ich mich, wie Menschen früherer Zeiten das Weihnachtsshopping überstanden haben. Man denke sich nur: Die mussten tatsächlich dafür aus dem Haus. Sich dick einmummeln, Fellkapuze über den Kopf, Handschuhe über die Finger, und hinaus in die Winterkälte, um sich durchzuschlagen zu den Läden, die Bonbons, Puppen und Tand verkaufen. Heutzutage reichen ein paar Gedanken, ein paar Klicks, es gibt nichts, was es nicht gibt in the worldwide web. Vielleicht packt man die Geschenke selbst noch ein, wenn Amazon das nicht bereits erledigt hat.

Manchmal frage ich mich, wie Menschen früherer Zeiten das Weihnachtsshopping überstanden haben, aber manchmal beneide ich sie auch. Der Siegeszug des Internets macht Geschenkekaufen so einfach. Und nicht nur das Kaufen für Andere, auch für uns selbst. Du möchtest eine neue Uhr? – Klick, bestellt. Ein schickes Kleid für die Konfirmation der Nichte? – Klick, bestellt. Pralinen, das neueste Buch, Medikamente, einen Drucker, ein Pferd, Topfpflanzen, Schuhe, Gemälde für den Hausflur, einen Handwerker? – Klick, klick, klick. Google, Amazon, Zalando machen es möglich.

Der Konsum, dem wir alle frönen, macht es zwar leichter, uns selbst und andere zu beschenken, er macht den Weg zu unseren Wünschen einfach. Aber er entzaubert ihn auch. Machen wir uns noch Gedanken darum, was uns und anderen wirklich Freude macht, was wir wirklich brauchen? Achten wir darauf, dass unser Kauf anderen Menschen hilft und nicht schadet?

Die Wunschliste

Es gibt Möglichkeiten, zu beschenken, sich selbst und andere, mit einem reinen Gewissen und ganz im Geist von Weihnachten. Die App Share The Meal etwa, mit der man sehr einfach an Menschen in Not spenden kann, 70 Cent für eine Mahlzeit in Nigeria, im Irak oder im Jemen, wann immer einem nach einem Klick, aber einem guten, zumute ist. Oder das Freiburger Projekt Tigerherz, welches Kindern aus krebskranken Familien hilft, nicht die Lebensfreude zu verlieren.

Klicks sind OK. Aber ich möchte in Zukunft zweimal nachdenken, für was ich klicke.