Tags: Effizienz, Lektorat, Workflow
Autor/in: Caroline Breitfelder
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Effizienz. Das große Zauberwort. Ob das Hauptaugenmerk der eigenen Arbeit nun auf Kreativität, Verkauf, komplexen Zahlenfolgen oder Kommunikation liegt – wir alle wollen eins: Effizient arbeiten. Was auch immer das im einzelnen Falle bedeutet. Vor allem in den heutigen Corona-Zeiten ist eine effiziente Geschäftsführung notwendig, wenn man sich als kleines oder mittelständisches Unternehmen über Wasser halten möchte. Uns interessiert also heute: Was bedeutet Effizienz im Verlag, speziell: Im Lektor:innen-Alltag? 

Die Arbeit der Lektor:innen

Einen Lektor bzw. eine Lektorin kann man sich als eine Art Knoten- und Angelpunkt zwischen Verlags- und Autorenwelt vorstellen. Sie vertreten die Interessen der Schriftsteller:innen gegenüber dem Verlag und andersherum. Sie sind in beide Welten eingebunden und vermitteln zwischen ihnen, um schlussendlich die bestmögliche Version eines Manuskripts in ein Buch zu verwandeln. Neben Kommunikation und Planungsarbeit steht natürlich auch noch die Arbeit am Text im Fokus: Im Lektorat wird ein Text gründlich auf seine Ecken, Kanten und verborgenen Stärken und Schwächen geprüft. Rechtschreib- und Grammatikfehler weichen den Argusaugen der Lektor:innen, der rote Faden wird gestärkt und Charaktere fein gezeichnet. All das natürlich in steter Zusammenarbeit mit dem Autor oder der Autorin.

Effizienz = Kommunikation

Für Lektoren und Lektorinnen sind Zusammenarbeit und Absprachen mit den Schriftsteller:innen, die sie betreuen, von großer Wichtigkeit. Das kann auch mal anstrengend werden, aber je früher man das weitere Vorgehen, beider Arbeitsweise, feste Termine und Deadlines abspricht und sich auch daran hält, desto eher können Missverständnisse vermieden werden. Sinnvoll ist es zum Beispiel, einen festen wöchentlichen Termin (oder mehrere, je nach Lektoratsphase) für ein Telefonat zu vereinbaren, in dem Neuigkeiten, Ideen oder Probleme besprochen werden können und für das sich beide Parteien Zeit nehmen.

Ein guter Plan hilft der Effizienz
Kommunikation ist unverzichtbar für Effizienz

Effizient mit einem guten Plan 

Abgesehen von einem detaillierten Termin- und Arbeitsplan, in dem Meetings, Deadlines und weitere wichtige Termine verzeichnet sind, ist es auch sinnvoll, ein vorliegendes Manuskript nach einem gewissen Plan zu bearbeiten. Natürlich hat jede:r Lektor:in eine eigene Lieblingsstrategie. Hier stellen wir euch mal eine mögliche vor. Ein erster Überblick über ein Manuskript ist wichtig. Dazu gehört auch die Frage: Passt dieses Manuskript überhaupt zu meinem Verlag? Wie hoch schätze ich den Korrekturaufwand ein? In welches Genre ist der Text einzuordnen, zu welcher Zielgruppe spricht er? Welche Persönlichkeit steckt hinter dem Autor:innennamen? All diese Fragen analog zu beantworten, kostet Zeit und Mühe. Es gibt einen Weg, der schneller, effizienter und digital funktioniert, und das ist die Scriptbakery, ein Produkt, das eigens dafür entwickelt wurde, den Arbeitsalltag von Lektor:innen zu erleichtern. 

Scriptbakery – der digitale Weg zur Effizienz

Was genau ist Scriptbakery? – Möchte man Autor:in bei einem namhaften Verlag werden, gibt es verschiedene Wege der Manuskriptannahme. Manche Verlage laden Vorlagen hoch, die man ausfüllen muss, andere wiederum wollen nur eine schlichte Mail plus Anhang. In jedem Fall landet eine Menge mehr oder weniger unübersichtliches Zeug im Postfach der Lektor:innen. Scriptbakery schafft hier Abhilfe: Sie ist eine digitale Manuskriptannahme, die nach individuellen Wünschen auf der jeweiligen Webseite des Verlags eingerichtet wird. 

Autor:innen, die ihre Werke einsenden möchten, tragen hier bereits wichtige Informationen zu sich selbst und ihrem Text ein. Weitere Analysen kann das eingebaute intelligente Tool von Scriptbakery, Alinea, vornehmen: Textlänge, eine grobe inhaltliche Einordnung, Korrekturaufwand, und so weiter. Außerdem speichert die Software die Manuskripte cloudbasiert und zugänglich für alle, die an dem Manuskript lesen und arbeiten möchten. Kommentare können innerhalb der Software ausgetauscht werden, der Status der Manuskriptverarbeitung wird angezeigt und vieles mehr. 

Ihr seht schon: Scriptbakery ist ganz auf Effizienz angelegt. Wie sie funktioniert erfährst du hier. Aber um es zusammenzufassen: Die Software schafft vor allem Ordnung, Übersichtlichkeit und eine erleichterte Kommunikation im Team – und damit spart sie Zeit, Geld und Nerven. Scriptbakery schaufelt Ressourcen von Lektor:innen frei, die an anderer Stelle gewinnbringend eingesetzt werden können. 

Lektor:innen bleiben unverzichtbar! 

Das Ziel von Scriptbakery ist es nicht, Lektor:innen zu ersetzen; sie sind unersetzlich im Verlag. Der Wunsch der Entwickler der Software ist es, die Lektoren und Lektorinnen in ihrem geschäftigen Arbeitsalltag zu entlasten und eine effizientere und übersichtlichere Methode zu schaffen, Manuskripte anzunehmen, zu analysieren und zu sortieren. Anschließend können sie von den Lektor:innen bearbeitet und im besten Falle zu fertigen, mitreißenden Büchern gemacht werden. 

Das detaillierte Lektorat wird also noch immer vom Fingerspitzen- und Sprachgefühl der Lektoren und Lektorinnen geführt. Mit dem ersten Überblick, den zum Beispiel Scriptbakery schaffen kann, hat man eine gute Basis, um weiterzuarbeiten und ein detailliertes Lektorat und Korrektorat kann folgen. Auch hier sind (Teil-)Übersichten, Tabellen, Mindmaps oder einfach Stichpunktsammlungen (die auch in Scriptbakery hochgeladen werden können) sinnvoll. Zum Beispiel zu den einzelnen Charakteren (Wer ist es? Was macht ihn oder sie aus? Gibt es charakteristische Handlungsweisen? Was motiviert ihn oder sie?), der Handlung (Werden aufgeworfene Fragen oder Probleme zufriedenstellend beantwortet? Ist der Aufbau der Handlung konstant logisch?), des chronologischen Zeitablaufs der Geschichte, den wichtigsten Orten und ihren Merkmalen, offene Fragen, die man an Autor:in stellen möchte, usw. 

Eine Absprache mit dem Autoren / der Autorin nach diesem Durchgang empfiehlt sich; am besten schickt man ihm oder ihr gleich den gesamten verbesserten Text. Zu diesem Zeitpunkt können nämlich auch schon einige bedeutende Änderungsvorschläge erfolgt sein, die von dem / der Urheber:in abgesegnet werden müssen.

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Scriptbakery hilft bei der Effizienz
Effizienz im Lektorat
Effizientes Lektorat

Ein letzter Durchgang

Sind die Änderungen besprochen, nochmal überarbeitet und eingefügt oder verworfen worden, hat man meist nochmal einen neuen Text vor sich, den es wiederum aufmerksam zu lesen gilt. Der Lektoratsaufwand ist nun natürlich geringer, da es sich nicht um den ersten aufmerksamen Durchgang handelt; nichtsdestotrotz ist es wichtig, genau acht zu geben; immerhin meint man nun, den Text schon zu kennen, und überfliegt möglicherweise bekannte Passagen, in denen sich bisher unentdeckte Fehlerchen verstecken können.

Hier, bei dem Manuskript 2.0, ist noch einmal große Aufmerksamkeit gefordert, vor allem auch, was die Handlungsstränge und deren Auflösung angeht, also das große Ganze. Alle Änderungen müssen natürlich immer mit dem / der Autor:in abgesprochen werden. In der letzten Phase eines Lektorats gibt es meist noch ein fröhliches Hin und Her, bis wirklich alle Kleinigkeiten zur beiderseitigen Zufriedenheit erledigt sind. Dieses Hin und Her lohnt sich aber, ergibt sich daraus doch in den meisten Fällen eine Geschichte, die es sich lohnt, zu lesen.